Verzinken

Anleitung zum Verzinken

 

Beim Verzinken wird Stahl mit einer dünnen Schicht Zink überzogen, um vor Korrosion zu schützten. Es gibt verschiedene Methoden um Stahl zu verzinken.

Zum einem das Feuerverzinken von Stückgut oder Bandware. Das Galvanische Verzinken in einem elektrolytischen Bad oder das Spritzverzinken. Das Verzinken mit der Spraydose ist keine Verzinkung, sondern gehört zum lackieren.

 

Das Feuerverzinken

Unter Feuerverzinken versteht man den Überzug von Stahlteilen mit einer massiven Schicht Zink welche im Tauchverfahren in flüssiges Zink aufgebracht wird. Dabei gibt es zwei Unterscheidungen, die Stückgut Verzinkung und Bandware Verzinkung. Zuerst die Stückgutverzinkung.

Der gesamte Prozess besteht aus mehreren Abschnitten. Zuerst die Reinigung. Die Teile werden an einem Gestell hängend in die einzelnen Bäder getaucht. Als erstes werden sie entfettet und von anhaftendem Schmutz befreit. Danach wird gebeizt, hier wird Rost und Zunder durch Salzsäure entfernt. Um Reste der Salzsäure zu entfernen wird das Stückgut gespült. Jetzt muss die Oberfläche vorbereitet werden mit Flussmittel damit später das Zink nicht einfach abperlt. Das erfolgt mit einer wässrigen Lösung aus Chloriden. Jetzt werden die Werkstücke getrocknet und aufgeheizt, danach erfolgt die Feuerverzinkung durch eintauchen in die flüssige 460° C heiße Zinkschmelze. Dabei bildet sich eine Eisen-Zink Legierungsschicht die von einer reinen Zinkschicht geschützt wird. Durch die Legierungsschicht bildet sich ein nahtloser Übergang vom Stahl auf die Zinkschicht. Die Enorme Haltbarkeit zeichnet dabei das Feuerverzinken aus. 50 Jahre im Freien der Witterung ausgesetzt sollte kein Problem sein. Besonders die Vorteile von verzinken von Rohren, Hohlkonstruktionen wie Rahmen oder Gartenzäunen sind unübertroffen. Dabei wird das Rohr innen wie außen gleichmäßig verzinkt. Ein perfekter Rundum – Schutz. Probleme gibt es wenn die Teile nach dem Verzinken noch umgeformt werden sollen. Beim Biegen würde die spröde Zinkschicht abplatzten. Auch Schlag oder Druckbelastungen können zum abplatzen führen vor allem bei sehr dicken Zinkschichten. Zudem ist die Maßhaltigkeit durch unterschiedlich dicke Zinkschichten ein Problem. Gewinde und ähnliches müssen nachbearbeitet werden, die Zinkschicht platz dabei wieder ab.

 

Galvanisch Verzinken

Beim Galvanisch Verzinken wird elektrolytisch eine Zinkschicht auf dem Stahlteil abgeschieden. Kleinteile werden in einer Trommel verzinkt, größere Teile mit optischer Verwendung als Gestellware. Folgende Schritte sind notwendig: Zunächst müssen die Teile entfettet und gereinigt werden. Danach von evt. Vorhandenem Flugrost befreit werden. Die Teile werden jetzt in eine wässrige Salzlösung getaucht und als Kathode geschaltet. Bei Galvanisch verzinken scheidet sich eine feinkristalline Zinkschicht auf dem Werkstück ab. Diese Zinkschicht ist jedoch nicht besonders widerstandsfähig. Es wird deshalb eine sehr dünne, chromathaltige Schicht passiviert. Diese Chromatierung genannte Schicht ist eine Schutzschicht welche durch Reaktion der Zinkoberfläche mit einem chromathaltigen Bad entsteht. Sie verzögert die Korrosion der darunter liegenden Zinkschicht stark. Es gibt sie in folgenden Farben, gelb, schwarz, oliv oder blau(silber). Diese Chromatschichten haben einen so genannten Selbstheilungseffekt, bei kleinen Beschädigungen der Oberfläche bei der Montage schließt sich die Chromatschicht durch Reaktion mit Luftsauerstoff selbstständig. Die Korrosionsbeständigkeit ist dem Feuerverzinken unterlegen, jedoch können Maßhaltige Werkstücke hergestellt werden. Die Schichtdicke kann durch Stromstärke und Dauer genau kontrolliert werden und beträgt je nach Wunsch ca. 0,01mm. Die Schichtdicke beim galvanisch Verzinken, kann somit bei der Fertigung von Gewinden und Passungen schon berücksichtigt werden.

 

Spritzverzinken

Beim Spritzverzinken wird als Vorbereitung grundsätzlich das Sandstrahlen bevorzugt. Durch eine Flamme oder meist Lichtbogen wird der Zinkdraht geschmolzen und mit Druckluft auf das Werkstück geblasen. Das noch flüssige Zink haftet auf der porösen, sandgestrahlten Oberfläche vorzüglich, und bildet selbst eine poröse, matte Oberfläche. Die Korrosionseigenschaften sind ähnlich gut wie beim Feuerverzinken. Die thermische Belastung ist aber wesentlich geringer. Ein Verzug selbst bei großen Flächen und Rahmen kann deshalb ausgeschlossen werden. Ein Nachteil beim Spritzverzinken ist, dass Falze oder Hohlräume wie Rohre innen nicht verzinkt werden können.

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