Verchromen

Anleitung zum Verchromen

 

Sauber verchromte Teile sind der Hingucker bei Oldtimern. Noch dazu ist das Verchromen eine sehr teuere Angelegenheit. Man schaut sich die Teile an und denkt da muss doch nur eine neue Chromschicht drauf, kann doch nicht soviel kosten.

Es gibt so viele verchromte neue Dinge zu kaufen, wie Badarmaturen, Feuerzeuge, Spiegel und Blinker fürs Motorrad. Wenn ich einen alten Spiegel für einen Oldtimer verchromen lasse kostet mich ein neuer auch nicht mehr. Wie kann das sein? Das Verchromen ist eine sehr aufwendige Arbeit, vor allen mit viel Handarbeit verbunden.

 

Teile zum Verchromen vorbereiten

Die Teile sollten sauber gereinigt werden, hier können Sie den Galvaniseur unterstützten. Schmutz, altes angetrocknetes Fett, Farbe (sollte schon mal mit Silberbronze drüber gepinselt worden sein) muss runter. Die Teile werden zuerst im Säurebad entchromt. Jetzt sind die Teile Metallisch Blank und können vorgeschliffen werden. Eine Körnung von 180 bis 240 ist je nach Zustand erforderlich. Es gibt 2 Möglichkeiten wie nun weiter gearbeitet wird. Eine Möglichkeit ist die Teile weiter zu schleifen mit feinerem Korn und dann fertig zu polieren auf Hochglanz. Hier liegt auch der Hase im Pfeffer. Bis jede Rostnarbe oder Spuren von der Behandlung mit der Flex ausgeschliffen sind das dauert und erfordert viel Handwerkliches Können. Kleinste Dellen beim Schleifen fallen später sofort ins Auge.

 

Das Verfahren des Verchromens

Danach kommen die Teile in ein Kupferbad. Hier wird mit Strom eine sehr dünne Schicht Kupfer als Haftgrund und Korrosionsschutz aufgetragen. Das Verfahren nennt man cyanidisches Kupfer auftragen. Danach geht’s weiter in ein Nickelbad, hier wird eine dünne Schicht Nickel aufgetragen. Nickel glänzt gelblich, hat keinen so guten Rostschutz wie Chrom. Das Verchromen wurde erst ab ca. 1925 verwendet, ältere Fahrzeuge hatten nur eine Nickelschicht. Das sollte man bei der Restauration beachten. Jetzt kommen die Teile in ein Chrombad, hier wird die letzte sehr dünne Schicht aufgetragen, meist unter 1µm. Die Chromschicht ist sehr hart und bietet einen guten Korrosionsschutz. Beim zweiten Verfahren werden die Teile nach dem entchromen nur vorgeschliffen und dann sauer verkupfert. Dabei wird eine dicke Kupferschicht aufgetragen, sie kann mehrere Zehntel Millimeter dick sein. Deshalb eignet sich dieses Verfahren nicht bei Schrauben, Muttern, Steckachsen. Die würden hinterher nicht mehr passen. Das Kupfer wird geschliffen und auf Hochglanz Poliert. Das Verfahren ist ideal bei dünnwandigen Gegenständen mit tiefen Rostporen. Würde man das Metall schleifen bis die Rostporen ausgeschliffen sind, würde nicht mehr viel übrig bleiben. Das Verkupfern und schleifen wird solange wiederholt bis die Roststellen alle weg sind. Jetzt kann vernickelt und dann verchromt werden. Bei Bad Armaturen erledigt die Schleif- und Polierarbeiten ein Roboter, bei Spiegelgehäusen sind die Oberflächen nicht verrostet, deshalb ist Massenware und Neuware einfach viel billiger beim Verchromen. Das Hochglanzpolieren einer Felge kann mehrere Stunden dauern, die Umweltauflagen sind sehr streng, deshalb ist das Verchromen eine teuere Angelegenheit.

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